Ein echtes Topspiel heute, das mehr als 55 zahlende Zuschauer verdient gehabt hätte – aber das Wetter hat wohl einige Fans abgeschreckt. Der aktuelle Tabellenzweite war zu Gast, und die VfB-Elf wusste ganz genau, wer da kommt. Vor zwei Jahren hatte man sehr schlechte Erfahrungen gemacht: Beide Spiele wurden deutlich verloren. Das sollte heute anders werden.
Cheftrainer Robert Simon sagte in der Mannschaftsbesprechung:
„Wie sollte man auf dem Kunstrasenplatz spielen?“
Sarif Jalloh wurde direkt angesprochen:
„Keine langen Bälle! Kurzpassspiel, und die Außen ins Spiel bringen.“
Zum Schluss gab der Trainer die klare Anweisung auf dem Platz:
„Ab der ersten Minute da sein! Keine langen Bälle, aggressiv spielen und Geduld haben!“
Leider fehlten heute drei Stammspieler: D. Thömmes, H. Handschick und F. Papritz. Auch Torwart Nr. 1, M. Dobrichovsky, war nicht dabei.
Dennoch konnte man einen guten Kader für dieses Topspiel zusammenstellen.
Das Spiel begann relativ langsam – beide Teams tasteten sich ab. Der Gast wollte nicht so recht, der VfB musste erst ins Spiel finden. Doch mit zunehmender Spielkontrolle kamen auch die Chancen. Schon in der 6. und 8. Spielminute gab es erste Möglichkeiten:
Ein Zuspiel von Barannikov auf Vollrath – sein Torschuss ging jedoch weit neben das rechte Tor. Der zweite Versuch kam von Martin Halgas. Aus der Bedrängnis heraus fehlte dem Ball die nötige Schärfe, sodass er das Ziel verfehlte.
Dann folgte eine Phase mit viel Leerlauf und wenigen Höhepunkten. Der SVG war lediglich durch einen Freistoß in der 11. Minute zu sehen – der Ball prallte in die VfB-Mauer, den Nachschuss hielt Teuber sicher.
Etwa 15 Minuten Abtastfußball – aber die sollten sich auszahlen: In der Schlussviertelstunde ging es richtig los!
Das überfällige 1:0 erzielte J. Frankiewicz (33. Minute), dessen Linksschuss – von einem Gebelziger Spieler noch abgefälscht – im linken Toreck einschlug. Fast im direkten Gegenzug kam der Gast zum Abschluss im Strafraum, doch Teuber parierte stark, und der Nachschuss ging über das Tor (37.).
Martin Halgas, diesmal zentral aufgestellt, fühlte sich dort pudelwohl und erzielte das 2:0 ins rechte Toreck (39.). Von den Gästen war nun kaum noch etwas zu sehen – die Gastgeber spielten wie entfesselt.
Ein Zuspiel von Frankiewicz auf Jalloh, der jedoch zu lange zögerte und den Ball über das Tor schob (43.).
Den Schlusspunkt vor der Pause setzte erneut Jakub Frankiewicz:
Er sah, dass der SVG-Torwart viel zu weit vor dem Tor stand, und schoss den Ball aus etwa 45 Metern hoch über ihn hinweg ins rechte Toreck – ein echtes Traumtor! (44.)
Halbzeitstand: 3:0
Nach der Pause war der Gastgeber sofort präsent und wartete auf seinen Gegner. Der SVG kam zwar besser aus der Kabine und nutzte seine erste echte Gelegenheit zum 3:1 – ein zentraler Schuss aus kurzer Distanz, bei dem Teuber überrascht war und nicht mehr klären konnte (48.).
Das blieb jedoch die einzige Situation, in der der VfB keine Antwort parat hatte. Ansonsten zeigte Elias Teuber erneut eine starke Partie im Tor der ersten Männermannschaft – weiter so, Junge!
In der 52. Minute köpfte R. Vollrath eine Ecke von Halgas über das Tor. Eine Minute später lief der unermüdliche Sarif Jalloh in den Strafraum, ließ seinen Gegenspieler stehen, scheiterte jedoch am Torwart.
Dann das sehenswerte 4:1 durch den jungen Tobias Tresnak (60. Minute):
Er drang von links in den Strafraum ein und überlupfte den Torwart technisch sauber – das war die Entscheidung!
Doch die Simon-Elf hatte noch lange nicht genug. Sie spielte jetzt wie entfesselt, teilweise sogar ihre Gegenspieler schwindlig.
So auch Sarif Jalloh: Er eroberte den Ball kurz vor dem Strafraum, ließ noch einen Gegner stehen und setzte den Ball unhaltbar in den rechten oberen Winkel – 5:1 (65.).
Kurz darauf wieder eine Szene über die linke Seite: Jalloh mit einem ähnlichen Trick wie zuvor, diesmal drang er noch weiter in den Strafraum ein und hämmerte den Ball in den linken Torwinkel – 6:1!
Dann kam es zu mehreren Auswechslungen – unter anderem durfte auch VfB-Legende Enno Neumann noch auflaufen.
Ein Spieler, den der VfB nie vergessen hat – und auch heute nicht. In seinen rund 20 Minuten Einsatzzeit hatte er drei Großchancen, darunter ein Pfostenschuss (74., 76., 78., 85.). Das Spiel hätte am Ende sogar zweistellig enden können.
Auch zwei Chancen für Erik Zuiev und Tillmann Hauser sollen nicht unerwähnt bleiben.
Die Gäste blieben trotz der hohen Niederlage fair und gratulierten dem verdienten Sieger.
Fazit: Der vierte Sieg in Folge!
Jetzt geht es zum schweren Auswärtsspiel nach Holtendorf. Dort kann der VfB zum ersten Mal in dieser Saison die Tabellenführung übernehmen. Motivation dürfte da keine Frage sein!
Aber: Jedes Spiel beginnt bei null und muss erst einmal gespielt werden, bevor man vielleicht jubeln darf.
In diesem Sinne: Auf, Jungs – Angriff auf den Spitzenreiter!
Für die Fans noch der Hinweis:
Gespielt wird am Samstag, den 18.10., um 15 Uhr auf dem Sportplatz in Holtendorf.
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Alles Gute und gutes Training!
Gez. K. Dutschke


