Leider fiel kurz vor Spielbeginn Kristian Rossen wegen einer Gelbsperre aus und musste vom sonst nur eingewechselten A. Alallawi ersetzt werden. Dass dies einige Umstellungen zur Folge hatte, war klar. Das Fehlen von Zuiev, Frankiewicz (gesperrt), Thömmes sowie Halgas und Jalloh (heute nicht einsatzbereit) schmerzte sehr. Also mussten die „Oldies“ wieder aushelfen – und kein Geringerer als Enno Neumann erklärte sich bereit, gegen die Görlitzer mitzuwirken.
Vor dem Spiel fand eine Schweigeminute zum Gedenken an ein verdienstvolles Mitglied des FV Eintracht Niesky statt. (RIP)
Görlitz ging als klarer Favorit in die Begegnung – sie haben gemeldet, aufsteigen zu wollen. Doch so sah es zu Beginn gar nicht aus, denn der Gastgeber war sehr bemüht, das Leder vom eigenen Tor fernzuhalten. Zwar hatten die Gäste die ersten beiden Möglichkeiten, aber Jochen Lobstedt sowie der Querbalken hatten etwas dagegen (6., 8.).
Der VfB heute mit einer defensiven Grundausrichtung – und das gelang zunächst sehr gut. In der 14. Minute kam Almad Alallawi zu einer kleinen Chance, aber sein schwacher Schuss im Liegen war keine Gefahr für den noch sehr jungen Torwart der Gäste.
Dann kam der erste Torschuss von E. Neumann, aber auch dieser war eine sichere Beute des Görlitzer Schlussmanns (18.). Wieder die Gäste: Flanke von Kaita auf P. Haase – dessen Schuss holte M. Keller von der Linie (25.).
Doch dann das Unerwartete: ENRICO NEUMANN erzielt mit einem Schuss aus Nahdistanz das 1:0 für den VfB (32.) – er kann’s noch, und wie! TOLL, NEUMI – vielleicht nochmal?
Nun musste man noch 13 Minuten plus Nachspielzeit durchhalten, um die Null zur Halbzeit zu halten – und das gelang! Zwar schossen die Görlitzer noch mit einem Fernschuss über den Querbalken, und Luis Kahlich konnte auf der Linie klären (40., 45.), aber die Halbzeitführung war verdient!
Was wird diese Führung wert sein? Das fragten sich die einheimischen Fans. Der Gastgeber zeigte bis dahin eine sehr ansprechende Heimleistung.
Gleich zu Beginn der zweiten Hälfte hätte es 2:0 stehen können: Holger Handschick spielte einen schönen Pass in den Lauf von Enrico Neumann, doch der Linienrichter hatte die Fahne oben – warum, weiß niemand, nur er selbst.
Die Gäste ließen es zunächst ruhiger angehen. Ein Freistoß von Kaita ging übers Tor – das war bis zur 60. Minute alles. Dann versuchte es Robert Vollrath mit einem seiner guten Freistöße, aber der Ball ging am langen Pfosten vorbei ins Aus (61.).
Auch Torwart Jochen Lobstedt konnte sich weiter auszeichnen: Er war schneller am Ball als die Görlitzer umschalten konnten (65.), und kurz danach parierte er einen Fernschuss souverän (66.).
Doch dann war es soweit: Ein Rechtsschuss nach einem Fehler von Finn Papritz reichte, um den VfB-Torwart auf dem falschen Fuß zu erwischen. Der Flachschuss ging in die lange Ecke – dort stand kein Zittauer auf der Linie (68.).
Die Gemüter beruhigten sich für etwa zwölf Minuten. Finn Papritz, am Ausgleichstreffer beteiligt, wollte seinen Fehler wieder gutmachen – doch sein Schuss landete in den Armen des Görlitzer Torwarts (79.).
Die Spielentscheidung fiel in der 81. Minute: Ein Kopfball aus spitzem Winkel vorbei an drei VfB-Abwehrspielern – mitten ins Zittauer Tor – bedeutete das 1:2. Schade! Der mitgereiste Görlitzer Anhang durfte nun jubeln.
Zwar gab es noch einen schönen Schuss vom eingewechselten Samuel Asante-Boye, aber der ging völlig drüber (87.).
Auch das dritte Spiel blieb ohne Punkte – damit ist die Tabellenspitze wohl nicht mehr zu erreichen. Nun gilt es, in Weißwasser noch Punkte zu holen. Dann werden voraussichtlich wieder einige Spieler dabei sein, die heute gefehlt haben.
Man sollte das heutige Spiel nicht zu negativ sehen – siehe Enno: Der Torriecher ist immer noch da!
Viel Erfolg in Weißwasser, Männer – Kopf hoch, es sind noch zwei Spiele!
Alles Gute.
gez. K. Dutschke