Frohgelaunt stieg man in den Mannschaftsbus, um zum letzten Spiel der ersten Halbserie zu fahren. Bei -2 Grad waren alle Spieler frühzeitig draußen, um sich aufzuwärmen. Es fehlten wieder einige Stammspieler (Daniel Lopez, H. Handschick, R. Vollrath, M. Halgas, F. Meyer). Der Trainer hatte dennoch einen guten Kader zusammengestellt, der dem Gegner Paroli bieten konnte.
Beim Gegner sah es deutlich schlechter aus: Sie hatten seit fünf Spielen nicht gewonnen, ebenso wie Zittau, das ebenfalls seit drei Spielen sieglos war. Das wollten drei VfB-Fans, die mit einer neuen Fanfahne angereist waren, nicht erneut erleben. Andernfalls, so der Tenor in der Mannschaft, würde der Weg schnell ins ungeliebte Mittelfeld zurückführen – eine Befürchtung, die sich letztlich bewahrheiten sollte.
Die Partie begann ausgeglichen, aber mit zunehmender Zeit schlichen sich immer mehr Fehler im Aufbauspiel ein, die der Gastgeber jedoch nicht konsequent nutzte – so schien es zumindest. Die Gäste agierten hingegen ideenlos, führten kaum Zweikämpfe und leisteten sich viele Fehlpässe in der Mittelfeldachse. Nennenswerte Chancen waren fast nicht aufzuzeichnen; lediglich drei Möglichkeiten sorgten für ein wenig Gefahr im Nieskyer Strafraum und davor.
Eine Eingabe von Hauser auf den mitgelaufenen Mitspieler verpuffte, da dieser den Ball nicht kontrollieren konnte und deutlich verzog (10.). Moritz Keller versuchte es anschließend mit einem Distanzschuss, doch der Torwart des FVE parierte sicher auf der Linie (26.). Wieder war es Hauser, der mit einer Vorlage auf Lemberg hoffte, dass dieser den Ball verwandeln würde – doch sein schwacher Schuss landete sicher in den Händen des Torwarts (28.).
Und wie es oft im Fußball heißt: Wenn man die Chancen nicht nutzt… Dann kam es, wie es kommen musste. Der Gastgeber, bis dahin offensiv harmlos, brachte es ebenfalls nur auf drei Torschüsse, die jedoch noch kläglicher ausfielen als die der Gäste aus dem Dreiländereck. Dennoch war Dario Weber, der Schlussmann der Zittauer, bei diesen Versuchen stets zur Stelle. Doch in der 42. Minute war auch er machtlos: Erst parierte er einen Schuss von der linken Seite, doch der abgewehrte Ball landete auf der Grundlinie vor den Füßen des Schützen, wo kein Zittauer verteidigte. Nach dessen Eingabe schob sein freistehender Mitspieler den Ball in die lange rechte Torecke – keine Chance für Weber. 1:0 für die Gastgeber.
So ging es mit einer sehr schmeichelhaften Führung der Gastgeber in die Pause. In der Kabine ließ Trainer Ladi Sorm ein lautes Donnerwetter auf seine Mannschaft niederprasseln – und das war angesichts der schwachen Leistung auch durchaus verdient.
Die Sorm-Elf hatte nun noch 45 Minuten Zeit, um das Spiel zu drehen. Doch erneut kam man nur sporadisch voran und strahlte kaum Gefahr aus. Florian Christof versuchte es zwar, doch auch hier war der gegnerische Torwart zur Stelle (56.). Im direkten Gegenzug parierte Weber einen Flachschuss sicher (57.). Finn Papritz, der nach seiner Einwechslung auffällig war, zeigte ein schönes Solo auf der linken Seite, doch auch sein Schuss wurde vom Torwart gehalten (66.).
In der 74. Minute führte ein unnötiger Fehler der Hintermannschaft dazu, dass Dario Weber klären musste. Drei Minuten später kam es zu einem direkten Zweikampf, den Weber ebenfalls entschärfen konnte.
Doch dann folgten sieben gute Minuten des VfB, in denen es zum 1:1 hätte kommen können: Ein Freistoß von Oskar Meyer, ausgeführt in der 84. Minute, wurde vom umsichtig agierenden Schiedsrichter L. Natschke gepfiffen. Der Schuss von Meyer wurde vom gegnerischen Torwart spektakulär aus dem linken oberen Eck geholt – sehr schade! Zwei Minuten später versuchte es Oskar erneut mit einem Fernschuss, doch dieser ging über das Tor (86.).
Am Ende blieb es bei einer knappen 1:0-Niederlage – ein Spiel, das man möglichst schnell vergessen sollte. Mit dieser Niederlage endete eine gute Serie des VfB bei Auswärtsspielen in Niesky. Es war der fünfte Sieg der zweiten Mannschaft von Niesky in dieser Saison.
Mit hängenden Köpfen schlich man vom Flutlichtplatz in die Kabine, wo es erneut eine laute Ansprache des Trainers gab.
Anmerkung: Am kommenden Samstag findet bereits das erste Spiel der Rückrunde statt – auswärts in Lawalde, wo noch eine große Rechnung offen ist!
Danach wünschen wir der Mannschaft ein frohes Weihnachtsfest mit viel Ruhe im Kreise der Familie.
Karsten Dutschke