Viele Zuschauer fanden heute den Weg ins Weinaustadion – darunter auch Bürgermeister Zenker. Beim VfB hingegen war der Kader heute nicht so üppig wie in den letzten Wochen: viele kleine Verletzungen und Kurzurlaube waren der Grund. Trainer Robert Simon musste etwas umbauen, aber trotzdem fand man eine gute Mischung für das schwere Spiel gegen die Seer Wölfe.
Es ging zügig los, und schon in der Anfangsminute hatte man die erste Chance. Doch die Eingabe von Jalloh auf Papritz konnte dieser nur ins Aus setzen (1.). In der 9. Minute dann die wohl schönste Chance des ganzen Spiels: Louis Kahlich nahm sich ein Herz und scheiterte mit einem Linksschuss am Seerer Tor nur um wenige Zentimeter (9.). Die Gäste aus dem Nieskyer Kreis kamen in der 22. Minute zu ihrer ersten Möglichkeit. Doch der Kopfball nach einer Ecke ging über das Tor.
Finn Papritz wollte einen Torschuss ansetzen, aber dieser wurde geblockt – schade (24.). Dann jedoch schlichen sich wieder ein paar kleine Abspielfehler beim VfB ein, und so kam der Gast zu einem Schuss: der Ball wurde von außen nach innen gebracht, um dann den freien Spieler zu erreichen, doch dessen Abschluss ging am langen Toreck vorbei ins Aus (27.).
Finn Papritz hatte es heute mit Vorlagen für seine Mitspieler gut gemeint, aber auch diesmal scheiterte es: seine Ablage auf Erik Zuiev setzte dieser überhastet in die Wolken (30.). Bei der nächsten Chance war es genau umgekehrt: ein Zuspiel von Erik Zuiev auf den freigelaufenen Finn Papritz, doch dieser scheiterte am gut reagierenden Seer Torwart (42.). Einen Seerer Konter in der 41. Minute nahm der VfB-Keeper sicher unter seinem Körper auf und klärte die Situation sehr gut. Auffällig war: fast in jeder Minute war eine Aktion im Gange, man konnte kaum alles notieren. Ein Seerer Freistoß ging über die Latte (43.). Nach einem Zuspiel von Samuel-Asante Boye auf Zuiev konnte dieser aufgrund des guten Stellungsspiels der Gäste nicht zum Torschuss kommen (44.).
Danach kam die wohlverdiente Pause, in der der Cheftrainer wichtige Hinweise gab, um das Spiel siegreich zu gestalten.
Die zweite Hälfte hatte alles zu bieten, was das Fußballherz begehrt – es fehlten nur die Elfmeter. Die faire Gangart des VfB bescherte den Hausherren zum bereits dritten Mal keine Karten, und das verdient an dieser Stelle ein dickes Lob. Jungs, es geht doch auch ohne Karton!
In der 56. Minute spielte Jalloh einen Pass auf Keller, doch dieser konnte nur drüber schießen. Robert Vollrath versuchte es ebenfalls mit einem Zuspiel auf Papritz, doch auch er konnte den Ball nicht richtig kontrollieren (58.).
Dann kam jedoch eine gute Drangperiode der Wölfe: innerhalb von 15 Minuten hatte man das Spiel im Griff und erspielte sich fünf gute Chancen, die allesamt nicht genutzt bzw. kläglich vergeben wurden. Doch die 71. Minute zeigte, dass es besser wurde: zwar ging dieser Schuss noch über die Latte, aber das nächste sollte das 0:1 sein – per Freistoß und Kopfballverlängerung ins linke Toreck (77.). Nun war die gute Leistung des Gastgebers in großer Gefahr.
Für die Schlussoffensive kam Oldie Enno Neumann ins Spiel – und der braucht bekanntlich nicht viel, um Zählbares herauszuholen. So auch heute: immer ein massiver Unruheherd für die Gäste. In der Nachspielzeit – drei Minuten wurden angezeigt – machten die Gäste den entscheidenden Fehler, und Neumann hatte keine Mühe, den freien Ball zum völlig verdienten Ausgleich für die Platzherren zu verwandeln – 1:1 (91.).
Mit diesem Remis waren beide Mannschaften zufrieden.
Nun geht es am kommenden Sonntag zum wohl größten Spiel in der Vereinsgeschichte nach Lok Zittau, die ja dieses Jahr als Aufsteiger für etwas Unruhe in der Liga sorgen sollen. Dazu braucht man nicht viel zu sagen: der VfB hat noch eine Rechnung offen, die es zu begleichen gilt. Es wird sehr schwer werden. Viel Glück und die Tore, die den Erfolg bringen sollen! Auf geht’s, Jungs – wir werden da sein und für euch alles geben!
gez. K. Dutschke